Was ist wirklich wichtig - Was darf bleiben und was soll weg

Foto: Karin Lohberger Photography
Foto: Karin Lohberger Photography

Ich muss zugeben, dieses Jahr war alles nur eines war er sicher nicht. EINFACH!

Auch für mich behielt sich das Jahr 2020 viele unliebsame Überraschungen auf, das es sich sowohl beruflich als auch gesundheitlich sparen hätte können. Die letzten Monaten trieben mich, gelinde ausgedrückt, am Rande der Verzweiflung. Schon lange nicht mehr, hatte ich dieses Gefühl der Ohnmacht, des "Einfach nichts unternehmen zu können" und zuzusehen, wie alles einfach seinen Lauf nimmt.

Wir Ordnungsberater machen unseren Job meistens aus einer Intension heraus. Weil wir gelernt haben, dass uns Strukturen und Ordnung sowohl im Außen als auch im Innen stark helfen.. Eigene Strukturen helfen uns im Leben und oft auch zu Überleben. Seit immer schon gibt es festgelegte Regelungen, die der Mensch benötigt um zu überleben.

Was aber genau sind die WICHTIGSTEN Strukturen von HEUTE?!

Gerade in diesem Jahr, empfinde ich es als sei mir der Boden unter den Füßen weggezogen worden. Es kostete sehr viel Energie, obwohl man doch eigentlich gar nichts tun konnte. WIESO??

Genau diese Frage habe ich mir heuer sehr oft gestellt. Für mich bin ich zu dem Entschluss gekommen, war es weil einfach alles aus dem Lot war. Aufträge brachen weg. Umsätze gingen zurück. Das soziale Leben und somit alle Verwandten und Freunde waren plötzlich nicht mehr greifbar. Man wusste nicht mehr, was man durfte und was nicht und man begann sich bei jeder kleiner Sachen zu fragen, "Darf ich das überhaupt?" Alle geregelten Abläufe des Tages waren plötzlich nicht mehr vorhanden. Am Anfang fiel es mir nicht so auf. Plötzlich aber empfand ich es als das reinste Chaos. Aber warum? Was war so schlimm dran? Wovor hatte ich so Angst? Plötzlich merkte ich das ich nicht mehr zur Ruhe kam. Ich wurde immer rastloser, je konfuser es wurde. Ich verbiss mich richtig in meine Arbeit und konnte nicht mehr loslassen. Aus Angst, dass es sie morgen nicht mehr geben würde.

Ist es vielleicht, weil man an dem Alten doch unbedingt fest halten möchte? Klar, denn es gibt einem Sicherheit.

Aber wieso fällt es uns so schwer einfach mal loszulassen? Macht uns das was wir haben wirklich glücklich? Was macht uns glücklich? Hm, ... Manchmal habe ich das Gefühl, dass je mehr wir haben uns eher unglücklich macht. Je mehr Verantwortung und Dinge wir besitzen, umso weniger Zeit haben wir uns darüber zu freuen. Man arbeitet wie ein Tier nur um sich Dinge und immer mehr Dinge leisten zu können. Das schönste Haus, das schnellste Auto zu fahren. Oder drei oder vier. Und man arbeitet und arbeitet. Fällt am Abend erschöpft ins Bett, um am nächsten Morgen wieder auszustehen und wieder im selben Hamsterrad weiterzulaufen. Eigentlich schlimm, oder?

Denn im Endeffekt macht es dich krank, nicht glücklicher. Wir jagen einem Sinnbild nach, dass uns krank macht. Ja warum macht man denn das bitte? Wieso sind wir so.

 

Auch ich muss zugeben, dass ich nicht die Weisheit mit dem Löffel gefressen habe. Und auch ich, ertappe mich immer wieder, wie man in dieses "Rad des Wahnsinns" einsteigt und unendliche Runden dreht. Auch mir wird es immer wieder zum Verhängnis.

 

Darum ist mein Vorsatz für das neue Jahr, den RESET Button mal wieder zu drücken. Zu versuchen auf die Zukunft zu vertrauen, dass alles gut wird. Und GANZ wichtig, die Dinge wieder bewusster zu leben. Viele Dinge aus meinem Leben zu schmeissen, die einem nicht gut tun und einen Gang zurück zu schalten.

Mit diesen Worten verlasse ich das alte Jahr und bin gespannt auf die Überraschungen des Neuen.

 

Eure Anita